Selbsthypnose: Techniken, Anwendung und Lernen

Einleitung

Selbsthypnose ist eine kraftvolle Methode, um das eigene Wohlbefinden zu steigern, Stress abzubauen und persönliche Ziele zu erreichen. In diesem Blogartikel erkläre ich dir, was Selbsthypnose ist, wie sie funktioniert, welche Techniken es gibt und wie du sie erlernen kannst.

Was ist Selbsthypnose?

Selbsthypnose ist ein Zustand von Entspannung und fokussierter Aufmerksamkeit, den du selbst herbeiführst. Sie ähnelt der traditionellen Hypnose, wird jedoch ohne die Hilfe eines Hypnotiseurs, eines Hypnosetherapeuten oder Hypnosecoach durchgeführt. In diesem Zustand ist es möglich, das Unterbewusstsein zu erreichen und enorme positive Veränderungen in deinem Leben zu bewirken. Es ist dabei nicht so wichtig, wie tief du in eine Trance oder in die Entspannung gehst. Wichtig jedoch ist, dass du die Selbsthypnosen oder andere Techniken regelmäßig durchführst, um die gewünschte Veränderung herbei zu führen.

Verschiedene Techniken der Selbsthypnose

Es gibt verschiedene Techniken der Selbsthypnose die du nutzen kannst, um in einen entspannten hypnotischen Zustand zu gelangen. Hier sind einige der gängigsten Methoden:

1. Progressive Muskelentspannung

Diese Technik hilft, deinen Körper und Geist zu entspannen, indem du systematisch verschiedene Muskelgruppen an- und entspannst.

Schritte:

  • Finde einen ruhigen Ort und setze oder lege dich bequem hin.
  • Schließe die Augen und atme tief durch die Nase ein und aus.
  • Beginne mit den Füßen und spanne die Muskeln für 5-10 Sekunden an, dann entspanne sie.
  • Arbeite dich langsam durch den ganzen Körper nach oben, bis du den Kopf erreichst.

2. Visualisierung

Visualisierung ist eine effektive Technik, bei der du dir möglichst lebhafte, positive Bilder vorstellst, um einen entspannten Zustand zu erreichen. Es gibt Menschen, die sehen keine Bilder. Wenn du keine Bilder siehst, stelle dir diese ruhigen, entspannenden Orte auf deine Art und Weise vor oder tu so als ob.

Schritte:

  • Setze dich bequem hin und schließe die Augen.
  • Atme tief ein und aus, um dich zu entspannen.
  • Stelle dir einen friedlichen Ort vor, wie einen Strand oder einen Wald.
  • Visualisiere diesen Ort so detailliert wie möglich und versetze dich geistig dorthin.
  • Bleibe an diesem ruhigen, friedlichen Ort so lange es dir gefällt.
  • Nimm die Ruhe und Entspannung in deinem Körper wahr.

3. Autosuggestion

Autosuggestion nutzt positive Affirmationen, um das Unterbewusstsein zu beeinflussen. Die umfassendste und effektivste Autosuggestion lautet: „Es geht mir jeden Tag in jeder Hinsicht immer besser und besser.“ Autosuggestionen können sehr kraftvoll sein.

Schritte:

  • Wähle eine positive Affirmation, die dein Ziel widerspiegelt, z.B. „Es geht mir jeden Tag in jeder Hinsicht besser und besser,“ oder: Ich bin ruhig und entspannt,“ oder: „In der Prüfung bin ich vollkommen klar, fokussiert und aufnahmebereit.“
  • Wiederhole diese Affirmation täglich gleich nach dem Aufwachen und kurz vor dem Einschlafen. Sprich die Worte möglichst laut aus. Wiederhole deine Affirmation 20 mal.
  • Mach diese Übung täglich und so lange, bis du deine gewünschte Veränderung bemerkst. Nach ca. 3 Wochen sollten die ersten Veränderungen eintreten.

4. Autogenes Training

Autogenes Training besteht aus verschiedenen Übungen, die in der Regel in einer bestimmten Reihenfolge durchgeführt werden. Jede Übung hat das Ziel, eine bestimmte Körperreaktion hervorzurufen, wie zum Beispiel Schwere, Wärme oder Ruhe. Die Übungen werden in einem ruhigen und bequemen Zustand durchgeführt, oft im Liegen oder Sitzen. Um die besten Ergebnisse zu erzielen, sollte Autogenes Training regelmäßig praktiziert werden, idealerweise täglich. Jede Sitzung dauert etwa 10-15 Minuten.

Die sechs Grundübungen des Autogenen Trainings

  1. Ruheübung: Diese Übung dient als Einstieg und hilft, den Geist zu beruhigen.
    • Formel: „Ich bin ganz ruhig.“
  2. Schwereübung: Diese Übung zielt darauf ab, ein Gefühl der Schwere in den Gliedern zu erzeugen.
    • Formel: „Mein rechter Arm ist ganz schwer.“
  3. Wärmeübung: Diese Übung soll ein Gefühl der Wärme in den Gliedern hervorrufen.
    • Formel: „Mein rechter Arm ist ganz warm.“
  4. Herzübung: Diese Übung konzentriert sich auf die Wahrnehmung des Herzschlags und dessen Beruhigung.
    • Formel: „Mein Herz schlägt ruhig und gleichmäßig.“
  5. Atemübung: Diese Übung fördert eine ruhige und gleichmäßige Atmung.
    • Formel: „Mein Atem fließt ruhig und gleichmäßig.“
  6. Bauch- oder Sonnengeflechtsübung: Diese Übung soll die Wärme und Entspannung im Bauchbereich fördern.
    • Formel: „Mein Sonnengeflecht ist strömend warm.“
  7. Kopfübung: Diese Übung hilft, den Kopf kühl und klar zu halten.
    • Formel: „Mein Kopf ist angenehm kühl.“

 Vorbereitung:

  • Finde einen ruhigen Ort, an dem du nicht gestört wirst.
  • Setze oder lege dich bequem hin.
  • Schließe die Augen und konzentriere dich auf deine Atmung.

Übung:

  1. Beginne mit der Ruheübung, um dich mental vorzubereiten.
  2. Führe die Schwereübung durch, indem du die entsprechende Formel wiederholst.
  3. Gehe zur Wärmeübung über und wiederhole die Formel langsam und ruhig.
  4. Setze die folgenden Übungen in der genannten Reihenfolge fort.
  5. Beende die Sitzung mit einer Rücknahmeübung, um langsam in den Wachzustand zurückzukehren:
    • Bewege die Finger und Zehen.
    • Strecke die Arme und Beine.
    • Öffne die Augen und atme tief durch.

    Anwendung von Selbsthypnose

    Selbsthypnose kann in vielen Bereichen deines Lebens angewendet werden, darunter:

    • bei Stress zum Stressabbau: Regelmäßige Selbsthypnose kann helfen, Stress und Angst zu reduzieren und trägt damit dazu bei, die Selbstheilungskräfte des Körpers anzukurbeln.
    • bei Schlafstörungen zur Schlafverbesserung: Hypnose kann Schlafprobleme lindern und zu einem erholsameren Schlaf beitragen.
    • bei langanhaltenden Schmerzen zur Schmerzlinderung: Selbsthypnose kann bei chronischen Schmerzen und Beschwerden helfen.
    • zur Bewältigun von Ängsten, Phobien und Panikattacken: Viele Menschen nutzen Selbstypnose, um Ängste zu lindern, z.B. Prüfungsangst, Flugangst, Angst vor öffentlichem Reden, Angst vor Tieren.
    • zur Raucherentwönung: Selbsthypnose kann ein hilfreiches Tool zur Raucherentwöhnung sein.
    • zur Steigerung des Selbstbewusstseins, des Selbstwerts und Selbstvertrauen
    • zur Leistungssteigerung: Sportler und Studenten nutzen Selbsthypnose, um ihre Leistung und Konzentration zu verbessern.
    • zur Gewichtsabnahme und Gewichtskontrolle: viele Menschen nutzen die Kraft der Selbsthypnose und nutzen damit die Neuroplastizität des Gehirns, um Verhaltensänderungen im Bezug auf das Essverhalten vorzunehmen
    • zur Steigerung von Konzentration und Kreativität
    • bei Krankheit zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte: Selbsthypnosetechniken können erheblich dazu beitragen, Stress in den Systemen des Körpers zu reduzieren und damit die Selbstheilungskräfte zu aktivieren

    Wie erlernt man Selbsthypnose?

    Selbsthypnose zu erlernen ist einfacher, als du vielleicht denkst. Hier sind einige Schritte, um anzufangen:

    1. Recherche und Lernen

    Beginne mit der Recherche über Selbsthypnose. Bücher, Online-Kurse und Videos können dir die Grundlagen vermitteln.

    2. Übung

    Wie bei jeder Fertigkeit erfordert auch die Selbsthypnose Übung. Setze dir regelmäßige Zeiten, um zu üben und sei geduldig mit dir selbst. Du wirst schnell bemerken, dass es sich mit der Zeit immer leichter anfühlt und es schneller geht, in einen tiefen und entspannten Zustand zu gelangen.

    3. Geführte Hypnosen

    Nutze geführte Hypnoseaufnahmen, um dich in den Zustand der Selbsthypnose zu versetzen. Diese findest du online oder in speziellen Apps.

    4. Kurse und Workshops

    Besuche Kurse oder Workshops, die von erfahrenen Hypnotiseuren angeboten werden. Diese bieten oft praktische Anleitungen und Unterstützung.

    5. Hypnose-Tagebuch

    Führe ein Tagebuch über deine Hypnoseerfahrungen. Notiere, was gut funktioniert und welche Ergebnisse du erzielst.

    Fazit

    Selbsthypnose ist eine kraftvolle und mächtige Technik, die dir helfen kann, dein Leben positiv zu verändern. Durch regelmäßige Übung und die Anwendung der richtigen Techniken kannst du lernen, dich selbst zu hypnotisieren und dein Wohlbefinden, deine Gesundheit zu steigern und deine Ziele schneller und leichter zu erreichen. Hilfreich kann sein, wenn du dir einmal eine Fremdhypnose durch einen Hypnotiseur geben lässt, um den Zustand der Trance zu erleben. Danach kann Selbsthypnose oft leicht und mühelos angewendet werden.

    Über den Autor

    Meine Arbeit basiert auf dem tiefen Verständnis für die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen und dem Einsatz maßgeschneiderter Behandlungstechniken. Mein Ziel ist es, Menschen zu helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten und ein erfülltes Leben zu führen.

    Ich hoffe, dass dieser Artikel hilfreich war. Wenn du Fragen hast oder einen Termin vereinbaren möchtest, zögere nicht, mich zu kontaktieren. Ich stehe dir gerne zur Verfügung, um gemeinsam den Weg zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität zu beschreiten.

    Annette Garcia-Schulte

    Kraftquelle-Hypnose Magdeburg